Die Börsenaufsicht SEC hat in den USA am 11.01.2024 die ersten börsengehandelten Bitcoin-ETFs genehmigt. Damit steht der Bitcoin vielen institutionellen Anlegern als Investition zur Verfügung, was zu einer massiven Nachfrage führen könnte. Obwohl der Bitcoin mittlerweile eine unter vielen Kryptowährungen ist, hat dieser seit seiner Einführung im Jahr 2009 eine beispiellose Entwicklung durchlaufen und gilt inzwischen als größte Kryptowährung. 2011 lag der Preis für einen Bitcoin noch bei 1 Dollar, zehn Jahre später war der Preis auf fast 70.000 Dollar angestiegen. Doch neben ihrem enormen Potenzial zur Finanzrevolution gibt es eine kontroverse Diskussion um die Blockchain-Technologie und deren massiven Energieverbrauch.

Der Energieverbrauch von Bitcoin

Bitcoin-Mining, der Prozess, bei dem neue Bitcoins geschaffen und Transaktionen verifiziert werden, erfordert erhebliche Rechenleistung. Dieser energieintensive Prozess ist kein unliebsamer Nebeneffekt, sondern beabsichtigt, um die Sicherheit des Netzwerkes zu garantieren. Je mehr Menschen den Bitcoin nutzen, sprich je größer das Netzwerk wird, desto höher wird der Energieverbrauch. Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht mehr Strom als Staaten wie beispielweise Norwegen, Schweden oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Da in Zeiten des Klimawandels eine solche vermeintliche Energieverschwendung nicht nachhaltig und umweltschädlich sei, gibt der hohe Energiebedarf von Bitcoin-Mining immer wieder Anlass zu Kritik. Forderungen nach einer nachhaltigeren Gestaltung des Bitcoin-Minings, um die Umweltauswirkungen zu minimieren, werden daher immer lauter.

Die zunehmende Verbreitung von Bitcoin

Trotz der Kritik ist die Verbreitung des Bitcoins weltweit unaufhaltsam. In den letzten sechs Jahren haben sich die Transaktionszahlen nahezu verfünffacht. Immer mehr Menschen und Institutionen investieren in Kryptowährungen, allen voran Bitcoin. Viele sehen den Bitcoin als lohnende Investition und einige sogar als alternative Form des jetzigen Bankenwesens an. Dieser Anstieg der Akzeptanz hat zu einem exponentiellen Wachstum des Bitcoin-Netzwerks geführt, was sich beim Energieverbrauch widerspiegelt.

Es stellt sich die Frage, ob das Wachstum des Bitcoins und die Forderungen nach Umweltverträglichkeit miteinander vereinbar sind. Die Forderung, wie etwa von Greenpeace, den Mining Prozess von „Proof-of-Work“ auf „Proof-of-Stake“ umzustellen und damit den Energieverbrauch um 99 Prozent zu senken, ist illusorisch.  Der hohe Energieverbrauch des Proof-of-Work-Konzeptes ist ein grundlegendes Element von Bitcoin, welches seine Dezentralisierung und Sicherheit gewährleistet. Änderungen des Codes werden demokratisch von den Bitcoin-Minern und Nutzern bestimmt. Die Änderung des Konsensmechanismus Proof-of-Work benötigt eine Mehrheit bei den Bitcoin-Nutzenden, was als nahezu ausgeschlossen gilt. Die Hoffnungen von Greenpeace diesbezüglich scheinen daher völlig aussichtslos.

Dennoch ist eine umweltverträgliche Gestaltung des Bitcoins nicht ausgeschlossen. Die Nutzung erneuerbarer Energien spielen hier eine bedeutende Rolle.

Euro-Geldscheine von 10 bis 200 Euro.

Erneuerbare Energien und Bitcoin-Mining

Um die Umweltauswirkungen zu minimieren, haben einige Bitcoin-Miner begonnen, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Dieser Trend könnte entscheidend für die Zukunft der Kryptowährung und ihrer Akzeptanz sein. Länder wie Island und Norwegen, die über eine Fülle an erneuerbaren Ressourcen verfügen, sind zu Vorreitern bei der Umstellung auf grüne Energiequellen geworden.

Erneuerbare Energien haben oft das Problem nicht gleichmäßig viel und bedarfsgerecht Strom zu produzieren. Einerseits kann beispielsweise ausbleibender Wind zu Energieengpässen führen, anderseits kann ein zu hohes Aufkommen auch zu überschüssiger Energie führen, welche die Netze sogar überlasten könnten. Überschussstrom kann durch Bitcoin-Mining monetarisiert werden. So können Quellen für erneuerbare Energien erschlossen werden, die ohne Bitcoin-Mining nicht rentabel wären und das Stromnetz ist keiner Überlastungsgefahr ausgesetzt. Bitcoin kann also zu einer schnelleren und besseren Nutzung von erneuerbaren Energiequellen beitragen und damit die Energiewende vorantreiben.

Darüber hinaus haben innovative Ansätze wie das Mining in Verbindung mit Abwärme oder die Integration von Solarenergie in Mining-Farmen an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklungen könnten dazu beitragen, die ökologischen Bedenken zu mildern und gleichzeitig die Sicherheit und Integrität des Bitcoin-Netzwerks nicht zu gefährden.