Bei einem Vorhaben dieser Größenordnung müssten komplexe beihilfen- und zuwendungsrechtliche Fragen geklärt werden, die Zeit benötigten, so die Ministerin. Dem Wunsch des Konsortiums, zunächst auf eigenes Risiko mit dem Projekt zu beginnen, habe das Wirtschaftsministerium nach eingehender rechtlicher Prüfung zugestimmt.
„Wir haben uns dazu entschieden, mit einer sogenannten Unbedenklichkeitsbescheinigung einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu ermöglichen. Mit dem Innovationspark KI wollen wir einen spürbaren konjunkturellen Impuls zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie geben. Geschwindigkeit spielt angesichts des harten internationalen Wettbewerbs beim Thema Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle“, so Hoffmeister-Kraut.
Innovationspark KI als internationales Leuchtturmprojekt
„Der Innovationspark KI soll als international sichtbares Leuchtturmprojekt dazu beitragen, dass Baden-Württemberg bei der Nutzung der enormen wirtschaftlichen Potentiale einer ethisch verantwortungsvollen KI eine führende Rolle einnimmt.“ Auch unter dem Gesichtspunkt Klimaschutz und Nachhaltigkeit solle der Park Maßstäbe setzen, ergänzte die Ministerin. Der nun ermöglichte vorzeitige Maßnahmenbeginn erlaubt dem Konsortium auch, mit konkreten Planungen in diesem Zusammenhang zu beginnen.
„Wir freuen uns, dass die ersten formalen Hürden genommen wurden“, sagte Prof. Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung. „Jetzt können wir mit der Umsetzung starten. Die internen Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren“, erklärte der Sprecher des Heilbronner Konsortiums, Oberbürgermeister Harry Mergel.
Die neu gegründete „Die KI-Stiftung Heilbronn gGmbH“ wird nun mit Hochdruck die zentralen ersten Umsetzungsschritte angehen. Dazu gehören die Besetzung von Schlüsselpositionen für die Realisierung dieses Großprojekts, die Anmietung erster Büroflächen im Heilbronner Zukunftspark Wohlgelegen sowie Ausschreibungen für einen städtebaulichen Wettbewerb zum künftigen Hauptstandort Gewerbegebiet Steinäcker und für ein Greenbook, mit dem das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf den Innovationspark KI ganzheitlich angegangen werden soll.
Studie bestätigt Notwendigkeit des KI-Parks
Mit einem leistungsfähigen Kommunikationskonzept soll die Marke „Innovationspark KI“ von Beginn an im In- und Ausland positioniert werden, um weitere Unternehmen und Stakeholder als Kooperationspartner für den Innovationspark KI zu gewinnen. Im Jahr 2023 soll zudem erstmals der weltweite AI Enterprise Award verliehen werden, der gezielt auf die Anwerbung internationaler KI-Talente ausgerichtet sein wird.
Dass die Realisierung eines Innovationsparks KI ein passgenauer Ansatzpunkt im Bereich KI ist, bestätigt auch eine Anfang Dezember 2021 erschienene Studie des Bundesverbands Deutsche Start-ups und des Deutsche-Telekom-Inkubators Hubraum. Diese hat erneut gezeigt, dass der Fokus darauf liegen muss, aus guten Ideen marktreife Produkte zu entwickeln. Zudem sollte laut der Studie der Anteil von Frauen in KI-Start-ups erhöht werden. Als Ansatzpunkte dafür werden unter anderem die Schaffung von Experimentierzonen und der Datenzugang beziehungsweise -austausch von Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen genannt. In dieser Richtung sind beim Innovationspark KI in Heilbronn verschiedene Maßnahmen wie etwa der Aufbau von Reallaborinfrastrukturen, die Schaffung von Datenpools und die spezifische Unterstützung von Frauen im KI-Bereich angedacht.
Weitere Informationen
Als Ergebnis des europaweiten, transparenten und diskriminierungsfreien Wettbewerbsverfahrens zur Standortauswahl hatte der Ministerrat am 27. Juli 2021 entschieden, den Innovationspark KI Baden-Württemberg in Heilbronn zu realisieren und dafür eine Zuwendung von bis zu 50 Millionen Euro zu gewähren. Der Innovationspark KI ist damit das größte innovationspolitische Einzelvorhaben des Wirtschaftsministeriums seit Jahrzehnten.
Derzeit erarbeitet das Konsortium aus Heilbronn mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums einen förderfähigen Antrag für das Vorhaben. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn erfolgt auf Risiko des Antragsstellers. Das Wirtschaftsministerium steht zudem im engen Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der EU-Kommission wegen einer Notifizierung der Förderung. Sie ist erforderlich, damit die Zuwendung des Landes an das Konsortium in Heilbronn ausgezahlt werden kann.
Weitere Informationen zum Innovationspark KI Baden-Württemberg werden fortlaufend unter www.innovationspark-ki-bw.de veröffentlicht.
Quelle: Wirtschaftsministerium BW