Digitale Souveränität als Handlungsfeld für deutsche Unternehmen

Digitale Souveränität bezeichnet den selbstbestimmten Umgang mit der digitalen Transformation im Hinblick auf Hardware, Software und weitere Dienstleistungen.

Mann zeigt auf einen virtuellen Bildschirm mit digitalen Symbolen und einer Rakete.

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Eine im Oktober 2024 erschienene Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zeigt, dass deutsche Unternehmen das Thema zwar erkannt haben, jedoch weiterhin große Abhängigkeiten von nicht-europäischen Anbietern bestehen.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage von 1.200 Unternehmen aus der Informationswirtschaft und dem Verarbeitenden Gewerbe. Rund die Hälfte der Unternehmen gibt an, dass Datensouveränität eine wichtige Rolle spiele, insbesondere in Bezug zur Datenhoheit. Gleichzeitig geben mehr als 80% der befragten Unternehmen an, in mindestens einem Technologiefeld abhängig von nicht-europäischen Anbietern zu sein. Dies treffe insbesondere bei Software und Anwendungen zu, aber auch auf Hardware, Infrastruktur und generative KI.

Geographisch liegt ein Schwerpunkt der Abhängigkeiten in den USA. Die Abhängigkeit von China bleibt aktuell gering. 46 % der Unternehmen in der Informationswirtschaft und 50 % im Verarbeitenden Gewerbe geben jedoch an, Sorge vor steigenden Abhängigkeiten von China zu haben. Begründet wird der Mangel an digitaler Souveränität vor allem mit technologischer Überlegenheit und dem Mangel an europäischen Alternativen. Als Lösung hierzu werden neue regulatorische Rahmenbedingungen diskutiert, um Anreize für entsprechende digitale Entwicklungen in Europa zu schaffen.