Neue Bitkom-Studie zu digitaler Souveränität als Schlüsselthema der Digitalisierung

Die digitale Souveränität rückt für deutsche Unternehmen immer stärker in den Fokus strategischer Überlegungen. Das bestätigt die aktuelle Bitkom-Studie 2025, die ein klares Bild vom Spannungsfeld zwischen digitalem Anspruch und realer Abhängigkeit zeichnet.

Finger auf einem Laptop Trackpad mit html Syntax als Hintergrund

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87 % der befragten Unternehmen stufen digitale Unabhängigkeit als zentrales Ziel ein. Gemeint ist die Fähigkeit, technologische Entscheidungen eigenständig und ohne einseitige Abhängigkeiten treffen zu können – sei es bei Softwarelösungen, Cloud-Infrastrukturen oder Datenmanagement. Doch die Realität sieht oft anders aus: 79 % der Unternehmen sehen sich in kritischer Abhängigkeit von wenigen, meist außereuropäischen Anbietern – insbesondere im Bereich Cloud und Software. Diese Abhängigkeiten werden nicht nur als potenzielle Sicherheitsrisiken wahrgenommen, sondern auch als Innovationstreiberblockade: 63 % der Unternehmen geben an, in ihrer Fähigkeit zur Entwicklung eigener digitaler Lösungen eingeschränkt zu sein.

Als zentrale Hebel für mehr digitale Eigenständigkeit gelten laut Studie der verstärkte Einsatz von Open-Source-Technologien, der Aufbau vertrauenswürdiger europäischer Cloud- und KI-Infrastrukturen sowie eine gezielte Förderung durch den Staat. Viele Unternehmen fordern hier klarere politische Rahmenbedingungen und mehr Investitionen in digitale Schlüsseltechnologien.

Ein wesentliches Hindernis bleibt der Fachkräftemangel: 70 % der Unternehmen sehen den Mangel an qualifiziertem Personal als größte Herausforderung für die Umsetzung digital souveräner Strukturen. Gleichzeitig gewinnen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, Start-ups und Partnerunternehmen an Bedeutung, um technologische Abhängigkeiten zu reduzieren und gemeinsam Innovationen zu entwickeln.

Auch neue Regulierungen wie der EU Data Act, der Cyber Resilience Act und der AI Act werden überwiegend positiv bewertet. Sie bieten aus Sicht der Unternehmen eine Chance, digitale Souveränität rechtlich abzusichern – vorausgesetzt, sie werden innovationsfreundlich und praxisnah umgesetzt.